Wanderungen durch die Eifellande

Zwei Wandersleut' unterwegs zwischen Maaren, Wäldern und ländlicher Lebensart. Nicht immer ganz ernst gemeinte Erfahrungsberichte von Wanderungen, Laufstrecken und Veranstaltungen in der Vulkaneifel und der näheren Umgebung! Unser Motto: Eifelwanderer sind immer vorn! IMMER VORN!

Monday, January 29, 2007

Von Darscheid nach Daun und zurück - Ein Desaster in zwei Akten

Typ: Rundwanderweg
Länge: 12 km
Dauer: 3 Stunden
Schwierigkeit: leicht (größte Steigung: 100 Höhenmeter auf 2,5 km)
Wanderwege: (Eifel-Ardennen-Weg, Wanderweg 3, Karolinger-Weg, Wanderweg Nr. 12)


Vorgeschichte: Betrunkene Kampftaucher

Letzte Woche bat uns der Departmentmanager Safety&Pool des CenterParcs Heilbachsee (seines Zeichens der Vater des Schrates, der den holden Namen "Baumbart" trägt), eine Route für den Poolausflug auszukundschaften. Ihm schwebte die Strecke von Darscheid bis Daun vor. Aufgabe war es, in etwa einzuschätzen, wie lange man für die Strecke braucht und wo ein guter Platz wäre, um Glühwein anliefern zu lassen. Problematisch stellte sich die Zeiteinschätzung heraus, weil wir nicht wussten, welches Schritttempo man für eine Horde betrunkener Rettungsschwimmer einkalkulieren sollte, und letztlich sollte ja unsere Ausbildung für die "Soldatenhunde" nicht zu kurz kommen.
Hier bestand bereits zu Beginn in Höchstberg die erste Herausforderung darin, beide Hunde in einem Kofferraum zu transportieren, doch im Grunde klappte das erstaunlich gut.




Erster Akt: Regen, Schlamm und Bundesstraßen-Promenade

Die Wettervorhersagen machten uns auch etwas Kopfzerbrechen. Sagte Kachelmann noch selbstbewusst voraus, es regne nicht oder so marginal, dass man es nicht mitbekommt, meldete der deutsche Wetterdienst 90%ige Regenwahrscheinlichkeit... Und wir sind noch nicht gestartet, als es anfängt zu regnen... Fanatisches Zitat des fanatischen Kachelmann-Fanatikers Schrat: "Ich will keinen Kommentar hören. Das ist kein Regen, das ist nur feuchte Luft!" Aber letztlich hatten beide Recht. Es hat geregnet, aber im Grunde so wenig, dass es sich wirklich nicht gelohnt hat, ihn zu erwähnen. Und wenn ich an die erste Wanderung dieses Jahr denke, war das eh ne Lachnummer.
"Waaaaas, ist das alles was Du kannst???" ;-)

Start der Wanderung war der Mitfahrerparkplatz in Darscheid. Am Sportplatz bogen wir links ab auf den Karl-Kaufmann-Weg, den wir ja hin und wieder in diese und jene Richtung beschritten hatten. An dieser Stelle war uns noch gar nicht so bewusst, dass auch hier der Sturm "Kyrill" gewütet hatte, dies sollte uns erst später auffallen, als wir kurz vor dem Ziel waren. Es folgte ein schöner, angenehm zu gehender mit Mischwald umgebener Weg.

An einem kleinen heiligen Häuschen verlässt man den geteerten Weg und man gelangt zum Firmerich, dem Aussichtspunkt von Daun. Wäre geringfügig besseres Wetter gewesen und hätte ich eine leistungsstärkere Kamera, ja dann..., dann hätte ich immer noch keine schönen Fotos von unserer Kreisstadt machen können.

Denn Daun hat leider keine schöne Skyline. Pech! Aber der Aussichtspunkt, also das kleine Hüttchen dort oben, das ansich ist schön. Also lohnt sichs doch, mal dahinzugehen.
Wir halten also fest: Der Weg nach Daun war nett, aber wenig spektakulär, und wir stellten fest, dass man in gut einer Stunde (inkl. Hundetraining) in Daun sein kann...

Also erstmal aus dem an den Hang geklatschten Wohngebiet raus. Wir schwenkten von dem Karl-Kaufmann-Weg (der ja eher bekannt ist für seine Zweckdienlichkeit als für seine Schönheit) auf den Karolingerweg (der eher für seine "Umwege" und Schönheit steht) und mussten erstmal aus Daun raus und Ziel war der Wanderweg 3 Richtung Darscheid.

Unten an der Hauptstraße studierten wir nochmal die Karte, und wurden uns plötzlich bewusst, dass der "Wanderweg" dem Verlauf der Ausfallstraße nach Darscheid folgt.
Toll. Ganz großes Kino! Unter dem Viadukt durch, vorher entlang des TopBau-Baumarktes (formerly known as EXTRA), des ALDI und der ED-Tankstelle, dann weiter ein Stück bis zur Abfahrt nach Mehren hoch (an den "Zigeunern" (?) vorbei), noch ein Stück, und endlich erreichten wir wieder waldiges Gebiet. Das ist er also gewesen, der berühmte Wanderweg 3. Kein wirklicher Weg, sondern ein unebener Randstreifen, zudem Berge von Müll, und der Straßenverkehr. Herzlichen Glückwunsch, Eifelverein. Mit solchen Highlights gewinnt ihr die Herzen der Wochenendausflügler. Am besten macht ihr am nächsten Betonwerk noch eine Grillhütte hin und vermarktet das ganze als Industrieferien...


Zweiter Akt: Keilerei der Kampfhunde und versperrte Perspektiven

Wie gesagt, wir erreichten bewaldetes Gebiet... Hier war auch wieder ein kleiner Bachlauf, in dem Jason aka "The Fish" sich herrlich austoben und Auka, das wasserscheue Tier nur dumm zuschauen konnte. Dann wurden Höhenmeter geschrubbt... Es ging eine ganze Weile nur bergauf (Ich hatte ja mal erwähnt, dass bergauf tendenziell nicht so gut ist, oder?), aber mein Rücken hat dank meines neuesten Upgrades - eines Nierenwärmers - nicht gemuckt.

Mitten im Wald haben wir an einer Schutzhütte, bei der wir uns gefragt hatten, vor was die einen schon schützen mag, Rast gemacht. Das übliche Wanderer Gedeck mit Stullen und Wasser wurde aufgetischt. Der Schrat hatte wieder vergessen, Tee auf zu setzen, so dass die Hände leider kalt blieben. Wiederum bewährt haben sich die Isolier - Sitz - Kissen (Wir unterstützen die Aktion: Gib' Hämorriden keine Chance!). Anscheinend haben wir bei der Fütterung der Raubtiere irgendeinen Fehler gemacht, denn es war nicht so ganz harmonisch wie erwartet. Nicht nur DerWanderer hatte Futterneid, nein auch die Hunde waren sich nicht ganz grün, und lautstark brachten sie dies zum Ausdruck.

Bis Darscheid folgten wir nach der Rast nicht mehr dem Karolinger - Weg, sondern einem regionalen Rundweg (Nr.12), der wieder zur Schnellstraße führte.

Dort erwartete uns eine recht spannende Brücken - Konstruktion. Einige Bretter (dünne Latten!) hatten schon ihre Funktion aufgrund ihres "durchgebrochen - Seins" verloren. Doch wir kamen heil und vorallem ohne nasse Füsse unter der Darscheider Straße durch. Freudig sahen wir dem eingeplanten Prunkstück der Wanderung entgegen. Dem Darscheider Sauerbrunnen.

Es kam wie es an solchen Tagen kommen muss... Bäume. Nicht senkrecht, sondern horizontal. Nicht parallel des Weges, sondern orthogonal. Es wurde uns schnell klar, dass es hier nicht weiter geht Am Tag 11 nach Kyrill ist immer noch nicht wieder die Normalität in deutschen Walden eingekehrt. Die ersten drei Bäume haben wir noch umgangen und überwunden, aber irgendwann war da so ein Baumchaos auf dem Weg, dass ein Voranschreiten keinen Sinn mehr gemacht hätte.
Also kehrten wir um und wollten einem anderen Weg folgen, doch dann schlugen wir uns aus einem Anflug von Übermut rechts ins Gebüsch (warum einfach, wenn's auch querfeldein über Stock und Stein geht?) und schrubbten weitere Höhenmeter (die, wie wir im nachhinein erahnen konnten, völlig unnötig waren).

Nichts desto trotz stießen wir wieder auf den Karolinger -Weg, konnten die Autobahn A1 nahe der Anschlussstelle Darscheid überqueren und kamen wohlbehalten und relativ trocken am Mitfahrerparkplatz an, wo Jason noch die letzte Lektion (mittels Hinterkochschinken) lernte, nämlich, dass er von sich aus in den Kofferraum springt, und nicht ich ihn immer reintragen muss... Braves Tierchen!

Epilog:
Die Kampftaucher des Center-Parks werden auf den wenigen Kilometer von Darscheid nach Daun kaum Gelegenheit haben ordentlich vorzuglühen für ihren Betriebsausflug. Der Eifelverein bzw. das Tourismus-Managment sollte sich überlegen, ob sie die Straße unterhalb des Viadukts wirklich als "Wanderweg" weiterhin deklarieren will. Die Waldarbeiter sollten einen Zahn zulegen, denn am Tag 11 nach Kyrill ist noch immer nicht alles passierbar, was passierbar sein sollte. Aber die denken sich wahrscheinlich auch "gut Ding will Weile haben" und im Grunde genommen hat uns der Umweg um das Katastrophengebiet einen schönen Waldlauf beschert.

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Monday, January 22, 2007

Eppertsberg und "das Höchst" - Eifelwanderungen_Vol_2... Jetzt erst recht!

Typ: Rundweg
Strecke: 9,6 Km
Dauer: 3 Stunden (inklusive Hundetraining)
Schwierigkeit: mittel (größte Steigung: 120 Höhenmeter)


"Kyrill"
Orkan über Deutschland im Januar 2007


Die EifelWanderer sind wieder unterwegs... Das Jahr 2007 wird hiermit zum Jahr der Wanderungen deklariert. Wir haben stark aufgerüstet:

Team-Upgrade: Wir begrüßen unser neues Wandermitglied "Jason", ein Mischlingshund aus Mehren, der offensichtlich die Reinkarnation eines Seehundes ist, denn Pfützen, Sümpfe und Bäche sind sein Element. Physisch ist er mit seinen 9 Monaten absolut auf der Höhe und auch den längsten Wanderungen gewachsen. Er hat ein Problem mit Autorität, aber der Kräuterschrat ist auf dem besten Wege einen braven Soldaten aus ihm zu machen. Hoah!

Ausrüstungs - Upgrade: Zur Eifel - Wanderungen - Standardausrüstung hinzugekommen sind nun zwei Hunde - Leinen - Verlängerungen, zwei Tschibo - Isolier - Sitzkissen und ein 4fach - vergrößerndes Zeiss - Minifernglas.
Zudem hat sich der Kräuterschrat während der letzen Monate eine 35mm - Gesichts - Isolierung, schwarz, aus Naturmaterialien implantieren lassen. Oder kann soetwas wirklich in so kurzer Zeit wachsen??? DerWanderer empfindet des Kräuterschrats neues Erscheinungsbild allerdings als äußerst praktisch, denn sollte der nun voll-bebartete Schrat sich einmal illegalerweise über die Bulletten-Brötchen hermachen, so ist gewiss, dass dies nicht spurlos im Barte bleibt. Bart als Asservatenkammer?

Wir sind momentan noch im Trainingsstadium, da das Team noch nicht optimal funktioniert. Insbesondere Auka reagiert teilweise noch sehr eifersüchtig auf "Jason" aka TheFish. Aber der Rangfolgenkampf wird wohl bei den nächsten Wanderungen ausgetragen sein. Erziehungstechnisch arbeiten wir auch an den Hunden, so dass wir sie demnächst wohl auch besser im Griff haben. Bei unserer ersten Probewanderung vor zwei Wochen war es noch eher so, dass die Hunde mit uns gegangen sind.

Heute morgen ging es dann in Höchstberg los. Erster Wegpunkt ist die offizielle Quelle des "Endert"-Baches, den wir ja schon als Classic-Wanderung in unserem Programm führen (und dieses Jahr in jedem Fall nochmal bestreiten möchten). Kurz vor Ulmen ließen wir dann die Hunde frei, die sich erstmal austoben konnten. Dabei war recht schnell klar, dass Jason körperlich fitter ist, und Auka definitiv statusbewusster und damit leider auch eifersüchtiger. Aber angesichts der körperlichen Anstrengungen für die Hunde (und nervlichen für die Halter) ging es danach erstaunlich gut. Nächster Wegpunkt war dann der Eppertsberg zwischen Höchstberg und Vorpochten. An dieser Stelle zeigte sich uns auch zum erstenmal das Ausmaß des Sturmes "Kyrill". Der Weg nach Kölnische Höfe war durch umgestürzte Bäume unpassierbar. Während DerWanderer bereits am ersten Baum scheiterte, schwang sich der Kräuterschrat auf das erste Hindernis und konnte ein beeindruckendes Foto der Hindernisstrecke erhaschen.
Jedoch ließen wir einsichtigerweise diesen Weg links liegen, und marschierten um dieses Terrain herum. Nach einem guten Anstieg erreichten wir das Heiligen Häuschen in Kölnische Höfe. Der Leser kennt Kölnische Höfe nicht? Hier endet die Welt, das beweist auch das Straßenschild, denn dahinter kommt NICHTS mehr ;-)

Naja, ein bißchen weiter sind wir dann doch noch vorgestoßen, nämlich Richtung "Höchst", jener 650-Meter-hohen Erhebung, der der Ort Höchstberg seinen Vornamen verdankt. Dort gibt es eine altes (aber dennoch intaktes) Brechwerk für Basalt und anderen Steinkram. Ein wenig deplaziert aber gerade deswegen aus der Landschaft hervorstechend liegt es am Wegesrand. Tja, hier gibts doch noch Arbeitsplätze.


Den Abschluss unserer kleinen Rundwanderung bildete dann der Bahnhof Uersfeld. Hinter den Schienen verläuft ein im Sommer wunderbar zu beschreitender Weg, quer durch den alten Buchenwald. Doch zu dieser Jahreszeit, nach den starken Regenfällen der vergangenen Tage, war es eine einzige Schlammschlacht. Erfolgreich beendeten wir unsere Wanderung in Höchstberg bei einer Tasse Kaffee und den selbstgemachten Fett-Bämmen.

Resultat:
Hunde vertragen sich, Wanderschuhe halten noch und es macht mehr Spaß denn je! Demnächst weitere Abenteuer des neuen "EifelWanderer"Quartetts.


Außerdem haben wir nun ein Sofware-Upgrade. Wir werden fortan Kartenwerk und Höhenprofile der Wanderungen bereit stellen. Als absolutes Gimmick arbeiten wir daran, die Strecken per GPS zu markieren. Wir hoffen hierbei auf eine Kooperation mit dem phantastischen Eyfelstromer, der die Internetseite des Oberen-Elztals (Tipp: Guckt dort mal unter dem Menüpunkt "Wandern") betreut.

Surftipp: Wie die Carmigo-Seite zeigt, hatte der Orkan auch ein paar schöne Seiten zu bieten, zumindest sind dort im Zusammenhang mit dem Sturm einige schöne Aufnahmen zu sehen!

Wednesday, January 03, 2007

Der Harz - Landschaftswunder, Mystik und Kulturgeschichte

Ende März zog es mich in den Harz. Ein Gebiet Deutschlands, dass ich mir zunächst in der Theorie durch Kartenmaterial erschließen musste...
Klar hat man schon mal vom Harz gehört und vermutlich auch vom berühmten Brocken, aber wo genau liegt der Harz? Was gibt es denn da noch zu sehen?
Als ich mich diesen Fragen einmal gestellt hatte, war ich doch verblüfft, was der Harz alles zu bieten hat.
Ich war in Wieda, einer kleinen Gemeinde im Süd-Osten des Harzes einquartiert. Danach gibt es nicht mehr viel, als der Osten. Das war einer der letzten Orte vor der alten Zone, und auch der Dialekt dort erinnert mich noch an viele Freunde und Kollegen, die von "drüben" kommen.
Ich habe von meiner Schwester einmal ein Buch über mytische & heilige Orte in Deutschland geschenkt bekommen... Und schon das Titelbild, die Steinkirche, befand sich nur wenige km von meinem Quartier entfernt.

Man sagt, dass sich Harz und Eifel nicht unähnlich sind, was auf den ersten Blick tatsächlich so scheint, jedoch von der Entstehung her könnten die Gebiete nicht unterschiedlicher sein. Während die Eifel vulkanischen Ursprungs ist, unsere berühmten Hügel und Berge also Folgen von Vulkanausbrüchen sind, so entstand die hügelige Landschaft im Harz hauptsächlich durch Gletscherschmelzungen. Diese formten die Täler dort, und so wundert es auch nicht, dass der gesamte Harz von einem riesigen Höhlennetz durchzogen ist.

Wirkliche Wanderungen im Sinne der Eifelwanderer mit Distanzen von 15, 20 oder 25km habe ich dort nicht unternomenn.
Ausgangspunkt war immer der Ort Wieda, von dem verschiedene "Expeditionen" gestartet wurden. Den Wanderer musste ich leider in der Eifel zurücklassen, doch hatte ich eine bezaubernde Begleiterin aus dem niedersächsischen Wunstorf bei mir.

Wir besuchten die Burgruine Scharzfeld, die ich in sofern sehr imposant fand, als dass sie anders konstruiert war als alle Burgen, die ich bisher gesehen hatte... Wir näherten uns der Ruine über den Karstwanderweg von der Einhornhöhle her, und irgendwie sahen wir nur einen großen Felsen. Erst als man um diesen Felsen herumgegangen ist, erschloss sich einem die Burg, die von einer Seite an den Felsen quasi drangebaut und teilweise in den Fels integriert wurde.
Die Burg diente früher als Staatsgefängnis, und die dunklen, kleinen Höhlengänge lassen einen heute noch erahnen, dass ein unfreiwilliger Aufenthalt auf dieser Burg alles andere als angenehm war!
Die angegliederte Wirtschaft zeigte zwar Zeichen von Leben, doch die Besitzerin zeigte sich herzlich unfreundlich gegenüber uns Wanderern, so dass wir mit trockener Kehle wieder zurück zu unserem Auto gingen.
Schade, da auch schon die Einhornhöhle zuvor geschlossen hatte...
im Frühjahr wollen wir das noch mal angehen... Ich bin über den Winter ja auch immer etwas brummelig, vielleicht zeigen sich die Harzer ja im Frühjahr und Sommer mal etwas freundlicher und offener...

Dann stand da noch die Steinkirche auf dem Programm, über die ich zuvor schon etwas gelesen hatte und gespannt war, was mich dort erwartete.
Der Ort ist wirklich beeindruckend. Anders kann ich es nicht sagen. Bereits der Vorplatz strahlt eine herrliche Ruhe aus. Vor dem Eingang zur Höhle wurde noch eine Kanzel in den Fels gemeißelt, zu dessen Füßen ein Steinsarkophag mit einer Frauenleiche gefunden wurde. Welche holde Dame das Privileg zuerkannt bekam, an diesem Ort begraben zu werden, ist bis heute ungeklärt.
In der Höhle hat man zu Beginn auf der linken Seite das Weihwasserbecken und gegenüber den Altarbereich. Später wurde die Höhle durch Handarbeit erweitert.
Oberhalb der Kirche befindet sich ein bezauberndes Felsplateau. Selbst Ende November war es dort noch saftig grün. Die weichen Rundungen und Wellen, die man vorfand, erinnerten mich stark an die Zeichnungen aus Tolikiens Herr der Ringe, zu dem man auch eine wundervolle Aussicht auf die angrenzenden Ortschaften hatte.
Etwas genervt hat die Schnellstraße, die direkt an einer Seite des Plateaus entlanglief und die wilde Romantik gestört hat.

Ein weiterer Ausflug führte uns zum Kloster Walkenried, einem der bedeutensten Zisterzienserklöster des Mittelalters. Teile des Klosters sind sehr gut erhalten, die angrenzende Kirche ist nur noch teilweise erhalten, wirkt aber dadurch umso mysteriöser!
Das heutige Kloster dient als Museum, in dem die Geschichte des Klosters dargestellt wird.
Das Kloster war beeindruckend. Man hat sich sichtlich Mühe gegeben, den Flair der damaligen zeit zu erhalten oder noch mehr herauszustellen. Es gibt die Möglichkeit, 2x am Tag eine Führung mitzumachen, jederzeit kann man sich das Kloster aber auch mit einem Audioguide erschließen.
Der interessanteste Teil des Klosters befindet sich meines Erachtens nach in dem alten Schlafsaal der Mönche. Dort wird in Vitrinen verschiedene Aspekte des Kloster- und Wirtschaftslebens dargestellt. Aber auch vor Multimedia etc. wird nicht zurückgeschreckt, was sehr gut in die Atmosphäre eingebettet wurde.
Interessant war auch der Vergleich des Klosters mit einer Aktiengesellschaft, wo die Anzahl der Brüder und Laienbrüder, die jährlichen Umsätze, Wirtschaftsabläufe etc. vorgestellt und grafisch dargestellt wurde.

Alles in allem mal wieder eins der Wochenenden, die viel zu schnell zu Ende gingen, was vielleicht auch an meiner Begleitung gelegen haben mag ;-)

Sterbende Visionen und Neubeginne

So geht es... Viel Zeit ist vergangen seit den letzten Posts...
Was ist aktuell Stand der Dinge?

Der Jakobsweg ist zumindest für 2007 gestorben. Warum? Weil meine Zweitpraxis aufgrund von Mietvertragsschwierigkeiten eingestampft wird, und dafür eröffne ich mit meinem Geschäftspartner in Adenau eine neue Praxis, und die eröffnet zwischen Anfang und Mitte April und wird noch mal ne Menge Geld verschlingen - Und dann kommt es auch nicht so gut, wenn man im Mai direkt sagt "Ich bin dann mal weg".

Aber gerade heute haben der Wanderer und ich beschlossen, dass das Wandern auch 2007 nicht einschlafen soll! Und so hoffe ich, dass wir noch mal über den ein oder anderen interessanten Weg berichten können...

Derweil bin ich dran, von einigen Wanderungen, die ich im Harz unternommen hatte Ende November einen Bericht zu verfassen. Allerdings hatte ich keine Kamera mit und muss mir noch ein paar Fotos zusammensuchen, die die Strecken in etwa bebildern können.

Coming soon, on this channel...